Armbrust und Kasten zur Aufbewahrung der Bolzen entstanden wohl im Auftrag des Kurfürstenpaars August und Anna, deren Monogramme und Wappen (Kursachsen, Dänemark) den Deckel des Kastens zieren. Der Dresdner Schöpfer der Garnitur orientierte sich stilistisch an einer Mailänder Helm-Schild-Garnitur in der Rüstkammer. Die figürlichen Dekorationen feiern Tugenden wie Tapferkeit und Gerechtigkeit. Zwei Szenen zeigen Gefangennahme und Hinrichtung des Manlius auf Befehl seines Vaters: ein Gleichnis für strenge, aber gerechte Herrschaft. Vorlage der Darstellung der Enthauptung durch ein Fallbeil ist ein Kupferstich (1553) Heinrich Aldegrevers. 1606 von Christian II. an den brandenburgischen Kurprinzen Johann Sigismund verschenkt, gelangte die prunkvolle Garnitur durch Tausch 1907 nach Dresden zurück.