Eine extreme Frömmigkeit war zentrales Merkmal der Gegenreformation im Zeitalter des Barock. Die nachhaltige Verehrung der Leiden Christi regte Bildhauer dazu an, das Sterben Christi mit allen Schrecken zu zeigen und an seinen Opfertod für die Sünden der Menschen zu gemahnen: Aufklaffende Wunden geben den Blick auf Knochen und „Bluttrauben“ frei. Damit setzte der Künstler die Auffassung der Gegenreformation eindringlich ins Bild: die „Schändung“ der katholischen Kirche, die diese durch die Reformation erlitten habe.