Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs bedeutete das vorläufige Ende vieler Formen des kulturellen Austausches in Europa, auch der Kinematografie. Dabei waren die Erfolge des deutschen Films vor dem Krieg überschaubar. Filmimporte aus dem Ausland waren beim Publikum zumeist beliebter. Und obwohl auch deutsche Filmschaffende zuweilen erfolgreich waren, hatten sich andere Länder, allen voran Frankreich, einen Vorsprung erarbeitet. Mit Kriegsausbruch wurden die Produktionen aus “feindlichen” Ländern dann größtenteils aus den Kinosälen verbannt (vgl. Rother 1994, S. 197).
Länderübergreifend weckte die zunehmende Bedeutung des damals neuen Mediums auch das Interesse staatlicher Stellen an der Filmkunst. Im Krieg schien die Beeinflussung der öffentlichen Meinung mit allen Mitteln unbedingt notwendig (vgl. Oppelt 2002, S. 130ff). Vor allem Politiker hatten die Bedeutung filmischer Propaganda früh erkannt, aber die militärische Führung blieb zunächst reserviert. Die deutschen Filmschaffenden produzierten emsig Unterhaltungsfilme und Nachrichtensendungen, aber eine staatlich gelenkte Propaganda entwickelte sich nur langsam.
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