Eucharius Rösslins „Rosengarten“ gilt als erstes bedeutendes Handbuch zur Geburtshilfe in deutscher Sprache. Der Autor, Stadtarzt in Frankfurt, griff dafür auch auf griechische und lateinische Vorlagen aus der Antike zurück, vor allem auf das Werk des Soran von Ephesos über Hebammenkunst und Frauenkrankheiten. Rösslins erfolgreiches Handbuch wurde von seinem Sohn (und Nachfolger als Stadtarzt) ins Lateinische übertragen und erfuhr noch mehrere Übersetzungen in weitere Sprachen. Es ist mit zwei schönen ganzseitigen Holzschnitten geschmückt: Einer zeigt eine Frau auf dem Gebärstuhl, auf dem zweiten (der sogar doppelt abgedruckt ist) überreicht der Autor sein Werk der Herzogin Katharina von Braunschweig, seiner Gönnerin. Zahlreiche weitere Abbildungen zeigen die Lagen des Fötus bzw. von Zwillingsföten im Mutterleib.