Tagebucheintrag vom 13.7.1914

[13.7.] Wir stehen nach wie vor auf dem Standpunkte Oesterreich unter keinen Umständen flau zu machen und geben zu erkennen, dass wir seine Schritte gegen Serbien unterstützen wer- den. Andererseits sind wir bemüht, vom allgemeinen europ. Standpunkt die Sach- lage als harmlos darzustellen. Zimmermann hofft und bezeichnet es als von unserem Stand- punkt aus außerordentlich wünschenswert, wenn Oesterreich Serbien ordentlich auf die Finger klopfe. Das würde das Selbstvertrauen Oesterreichs stärken und es wieder zu einem brauchbaren Mit- gliede des Dreibundes machen. Es handele sich darum, ob Oesterreich nur einige Korps oder seine ganze Armee mobilisieren sollte. In letzte- rem Falle würde Russland wohl auch mobil- machen. Einstweilen sei man sich mit Oester- reich noch nicht im Klaren, ob man die Note an Serbien vor oder nach Poincarés [französischer Präsident] Reise zum Zaren loslassen solle. Zimmermann sei für „vor der Reise“.