29.7.14 nicht verantworten, das Flottengesetze
müsse durchgeführt werden.
Staatssekretär v. Tirpitz sagte, er danke
Sr. Majestät für diesen Entschluss. Eine
solche Zusage bedeutete ein in die Knie
sinken vor England und könne von S.M.
vor der Geschichte und seiner Persönlichkeit
nicht verantwortet werden. Er glaube, dass
Adm. v. Müller [Chef des Marinekabinetts] derselben Ansicht sei, was Adm.
v. Müller auch bejahte. Auch Prinz Heinrich
stimmte zu.
S.M. erklärt dann die Gesamtsituation
wie folgt:
Der Zar habe ihm (in englischer Sprache)
telegraphiert, er könne nicht annehmen,
daß unser Kaiser einen solchen „ignoble [unvornehmer]
war“ zulassen werde. Sein Volk sei außer
sich, und selbst wenn es den Krieg mit
Deutschland nicht wollte, so würde er von
der öffentlichen Meinung „overwhelmed“ [überwältigt]
werden. Diese Depeche des Zaren hat sich
mit einer Depeche Sr.Maj. gekreuzt, in der
S.M. ausgeführt hat, alle Monarchen hätten
dasselbe Interesse, dass die unerhörte Mord
institution bestraft werde. Er halte dies nicht
für einen Krieg, sondern für eine Ececution
und fordere doch dringend, diese vor sich gehen
zu lassen.
Als Antwort auf die Depeche des Zaren ist
noch Folgendes gesagt geworden: S.M. könne nur
noch einmal wiederholen, was er gesagt hätte.
Es wäre ein Wahnsinn, wenn es darüber zum
allgemeinen Weltkrieg käme.
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