Das Gemälde wurde 1646 im Auftrag des niederländischen Statthalters Frederik Hendrik van Oranje-Nassau (1584-1647) als Kaminstück für den großen Saal des Haager "Oude Hof" (heutiger Paleis Noordeinde) für 1.000 Gulden gemalt. Der flämische Maler Thomas Willeboirts Bosschaert (1613/14-1654) war am Haager Hof sehr beliebt und erhielt in den 1640er Jahren viele Aufträge für großformatige Historiendarstellungen. Als Teil der "Oranischen Erbschaft" gelangte das Gemälde 1747 in die preußischen Sammlungen nach Berlin und wurde unter Friedrich dem Großen in die Hängung der Bildergalerie des Berliner Schlosses integriert. In der Zwischenzeit war das Wissen um das Thema der Darstellung verloren gegangen. Man deutete die Darstellung als "Prinz von Oranien nebst Gemahlin" bzw. als "Zwei Verliebte". Seit den Publikationen des Galerieinspektors Gottlieb Puhlmann ab 1790 galt es als "Hochzeit des Großen Kurfürsten mit der oranischen Prinzessin Louise Henriette". Obwohl eine gewisse Porträtähnlichkeit vorhanden ist, ist diese Interpretaton jedoch eher unwahrscheinlich. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die zugrunde liegende Thematik "Dido und Aeneas in der Höhle" wieder erkannt. Dido, Königin Karthagos, nimmt Aeneas auf, der auf der Flucht aus Troja in Afrika gelandet war. Beide werden während einer Jagd von einem Unwetter überrascht und suchen in einer Höhle Schutz. Dort gestehen sie einander ihre Liebe. Als Aeneas Karthago wieder verlassen muss, stürzt sich Dido in sein Schwert und begeht Selbstmord, nicht ohne zuvor ewige Feindschaft zwischen Karthago und den Nachfahren des Aeneas beschworen zu haben. (Alexandra Bauer)