Um 1500 schuf Dürer einen kleinformatigen Kupferstich, der unter dem Titel "Die Hexe" bekannt ist. Benannt ist er nach einer nackten Alten, die rittlings auf einem Bock reitet und sich dabei mit der einen Hand aneinem seiner Hörner festhält, während sie in der anderen einen Spinnrocken hält. Bei ihrem rasanten Ritt schenkt sie den vier Amoretten, die am Boden geschäftig mit verschiedenen Gegenständen hantieren, keinerlei Aufmerksamkeit. Ihr Blick richtet sich auf das drohende Unwetter, dessen Plötzlichkeit durch Regentropfen und Hagelkörner dargestellt ist, die sich in der oberen linken Blattecke ballen. Die Deutungen der Szene sind vielseitig. Insgesamt wurde das Motiv vergleichsweise wenig künstlerisch rezipiert.