(Die Kaisermäntel) Das Heiltumsbuch beginnt mit einem Aufruf an die Besucher der Schau, sich ordentlich zu verhalten:
„Seyt still und dringt nit einander / und ob sich eynicherley auffrur geschrey von fewr oder anderm begebe / solt ir euch daran nit kerenn / biß so lang man euch abzugeen erlaubt“.
Bei dem Massenandrang versuchte man so, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten.
Der erste „Umgang“ begann mit der Präsentation der Fahne Kaiser Hein-richs und der ottonischen Kaiser-mäntel. Die Reliquien sind mit kleinen Holz¬schnitten wiedergegeben. Trotz der starken vergröbernden Dar¬stel¬lung ist der Reitermantel Heinrichs gut zu erkennen.
In den elf „Umgängen“ zeigte man Monstranzen, Kelche, Armreliquiare und Büsten, Reliquienschreine und Kreuze. Höhepunkt war die Präsen-ta¬tion des heiligen Nagels, der als Christus¬reliquie besonders verehrt wurde. Im 16. Jahrhundert mussten die meisten Reliquienbehältnisse als Brandschatzung ausgeliefert werden.