Martin Brandenburgs Werke stehen gewissermaßen im Kontrast zu denen seines Künstlerfreundes Hans Baluschek. Seine phantastischen Bildkreationen untersuchen das Übernatürliche und Psychologisch-sinnliche in der Welt und haben oft einen symbolistischen Charakter. In „Die Windsbraut“ von 1899 beschäftigt Brandenburg sich mit den Kräften der Natur. Das Gemälde zeigt eine muskulöse, durch eine Landschaft schwebende Frau. Begleitet von Vögeln und mit wehendem Haar fliegt sie entschieden an einer Bergkette vorbei, ein Baum neigt sich in ihre Flugrichtung. Brandenburg wollte durch Naturabbildungen eine Melodie oder einen Rhythmus schaffen, den man mit dem Auge statt dem Ohr wahrnehmen kann.