Unterscheid zwischen der waren Religion Christi und falschen Abgöttischen lehr des Antichrists in den fürnemsten stücken. /Protestantismus und Katholizismus
Lucas Cranach der Jüngere, Lucas Cranach der Ältere1546
Renaissance und Reformation. Deutsche Kunst im Zeitalter von Dürer und Cranach
Von einer Säule in der Bildmitte getrennt, sehen wir links einen angemessenen Gottesdienst der neuen Lehre. Durch einen göttlichen Strahl empfängt Martin Luther die Worte der Dreifaltigkeit und gibt sie von der Kanzel an seine Gemeinde weiter. Allen voran steht der reformierte Landesfürst, der mit in den Nacken gelegtem Kopf dem Reformator andächtig lauscht. Eine Taufe sowie die Austeilung des Abendmahls in beiderlei Gestalt und an beiderlei Geschlecht zeigen weitere Aspekte des Neuen Glaubens und Gottesdienstes aus evangelischer Sicht. Dagegen herrscht auf der anderen Seite der schnöde Mammon. Ein Teufel bläst einem dicken Mönch auf der Kanzel Flausen ins Ohr. Andere tragen eingenommene Güter zum Gaben- und Ablaßtisch des Papstes, der seine Schätze hütet statt am Gottesdienst teilzunehmen.
- Titel: Unterscheid zwischen der waren Religion Christi und falschen Abgöttischen lehr des Antichrists in den fürnemsten stücken. /Protestantismus und Katholizismus
- Ersteller: Lucas Cranach d. J. und Pancratius Kempff
- Datierung: 1546
- Abmessungen: 35,1 × 58,5 cm
- Technik und Material: Kolorierter Holzschnitt
- Sammlung: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett
- Provenienz: Alter Besitz, erworben vor 1877
- Künstlerdaten: Cranach: 1515 Wittenberg–1586 Wittenberg / Kempff: aktiv um 1550–Magdeburg (?)
- Künstlerbiographie: Cranach d. J. erhielt seine Ausbildung in der väterlichen Werkstatt, die er nach dem Weggang Lucas Cranachs d. Ä aus Wittenberg (der Vater folgte seinem Dienstherrn Johann Friedrich von Sachsen in die Verbannung) erfolgreich weiterführte. Eine Scheidung des Werkes von Vater und Sohn ist in vielen Fällen erst im Spätwerk eindeutig möglich. Wie bereits sein Vater bekleidete Cranach d. J. angesehene politische Ämter in Wittenberg. Kempff arbeitete wahrscheinlich als Formschneider, nachweislich als Drucker von Flugblättern. Es lässt sich nicht nachvollziehen, ob die Holzschnitte die seine Flugblätter illustrierten auf seinen eigenen oder den Zeichnungen anderer Künstler basieren. Kempff war vermutlich in Nürnberg und Magdeburg aktiv.
- Inv.-Nr.: 707–115
- ISIL-Nr.: DE-MUS-018511
- Externer Link: http://www.smb.museum/museen-und-einrichtungen/kupferstichkabinett/home.html
- Copyright: Foto © Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett/ Jörg P. Anders; Text © Renaissance and Reformation: German Art in the Age of Dürer and Cranach, A Cooperation of the Los Angeles County Museum of Art, the Staatliche Museen zu Berlin, the Staatliche Kunstsammlungen Dresden, and the Bayerische Staatsgemäldesammlungen München, Catalogue of the Exhibition at the Los Angeles County Museum of Art, Nov 20, 2016 – March 26, 2017, Munich: Prestel, 2016; Kat. Nr. 33 / Michael Roth
- Ausstellungskatalog: https://prestelpublishing.randomhouse.de/book/Renaissance-and-Reformation/Stephanie-Buck/Prestel-com/e504919.rhd
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