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Diorama eines Au-Weihers

Naturhistorisches Museum Wien

Naturhistorisches Museum Wien
Wien, Österreich

Insektenkundliche Abteilung des NHM. 2004.

Lebensraumdarstellungen finden sich in vielen Museen. Die Anpassung an das historische
Ambiente und die optische Verknüpfung von Diorama und Vitrine sind jedoch einzigartig.

AU-WEIHER – LEBEN IN HISTORISCHEM AMBIENTE
Die Idee zum Diorama war rasch geboren: Ein einheimisches Gewässer sollte das Gegenstück zur Amazonas-Flusslandschaft bilden. Die Donau-Auen boten sich nicht nur wegen ihres Artenreichtums, sondern auch wegen ihrer vielfachen Bezüge zu Wien an. Wochenlange Beobachtungen im Freiland gingen der detaillierten Planung voraus. Der Anspruch war hoch: Das Diorama sollte einer Momentaufnahme des tatsächlichen Geschehens in der Natur möglichst nahekommen. Insekten als Teil der Nahrungskette bildeten den Ausgangspunkt der Überlegungen. Daher wurden Fliegen, Mücken und Wasserläufer als potenzielle Beute für die gut getarnten Wasserfrösche in Ufernähe, aber auch für Laubfrosch und Teichrohrsänger im Schilf platziert. Die Frösche müssen sich in Sicherheit bringen, sobald die Ringelnatter ihr Sonnenbad beendet hat. Rotbauchunke und Erdkröte würden wegen ihres üblen Geschmacks vermutlich davonkommen. Unter Wasser tummeln sich nicht nur die Gelbrandkäfer, sondern auch deren Larven, die – genauso wie die verschiedensten Libellenlarven – zu den gefräßigsten Jägern im Au-Weiher zählen. Ihren Lebensraum teilen sie mit Fischen und Sumpfdeckelschnecken, mit Teich- und Donaukammmolch und mit der Sumpfschildkröte, sobald sich diese zur Futtersuche ins Wasser plumpsen lässt. Die vielfältigen Interaktionen und gegenseitigen Abhängigkeiten in einem Ökosystem entdecken zu können, ist Ziel des Dioramas. Um nach einem imaginären Ausflug in die Donau-Auen die geistige Rückkehr ins Museum zu erleichtern, „wachsen“ Schilf und Weide über die Vitrine hinaus und schaffen dadurch eine optische Anbindung an den Rest des Schausaals.

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  • Titel: Diorama eines Au-Weihers
  • Rechte: (c) NHM (Lois Lammerhuber)
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