Im Spiegel dieser Schale ist ein nach links schreitender Hase dargestellt. Er hält eine Ranke im Maul, die in einem Dreiblatt endet. An der Innenwandung wechseln sich vier symmetrisch angelegte großformatige Kompositblätter mit vier Blattstauden ab. Die Außenwandung ist mit vier Kreisen vor mit Strichen gemustertem Grund gefüllt. Nahe eines der Kompositblätter findet sich die arabische Inschrift „al-baiṭār“, die als Namenszug des entwerfenden Handwerkers verstanden werden kann. Diese Nennung des Namens eines Malers oder auch Werkstattleiters auf Keramikobjekten ist in Syrien und Ägypten ab dem 11. Jahrhundert üblich. Der im Zentrum dargestellte Hase ist ein verbreitetes Motiv auf Kunstwerken in Ägypten; so zu finden etwa auch auf koptischen Geweben. Diese Schale wurde sehr wahrscheinlich in Fustat hergestellt. Fustat liegt nahe des 969 von den Fatimiden gegründeten und 971 zur Hauptstadt ernannten Kairo. Ende des 10. bis in das dritte Viertel des 11. Jahrhunderts war Fustat eines der Hauptproduktionszentren für Keramik. Die Mehrheit der fatimidischen Lüsterkeramik ist in Form von Scherben aus den Abfallhalden des alten Töpferviertels von Fustat überliefert. Auch diese Schale ist aus Fragmenten zusammengesetzt.