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Documents from Gilberto Gil's Private Archive

Instituto Gilberto Gil

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Brazil

  • Title: Documents from Gilberto Gil's Private Archive
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    Die Presse.com - Alles schneller www.issen diepresse.com zurück drucken 08.06.2006 - Chronik / Kommentare Querpass Aus Rio: Hexa-Hexerei im Sambaland CARL D. GOERDELER D ie Brasilianer lernen alle Griechisch. Bis zur Zahl Fünf - Penta - sind sie schon gekommen, nun wird die Sechs - Hexa - einstudiert. Man braucht kaum raten, weshalb. Fünffacher Weltmeister im Fußball sind sie schon, sechsfacher werden sie in Berlin. Wer daran zweifelt ist nicht ganz normal. "Hexa-Campionato!" Seite 1 von 1 Die Fahnenfabriken machen Überstunden, die ersten Flaggen werden schon herausgeholt. Bald wird das ganze Land in Gelb-Grün erblühen. Im Bazar von Rio de Janeiro, den sie hier "Sahara" nennen, ist es schon soweit: Vom patriotischen Büstenhalter über die Nationaltrikots bis zur Pressluft-Tröte bieten die Devotionalienhändler dem Fußballfan im Fernsehsessel alles, was das Herz begehrt. S echsfacher Weltmeister wird Brasilien, das steht so gut wie fest. Und wer jetzt einen Neuwagen kauft, der leistet dazu einen Beitrag! Denn in sechs Raten wird abgestottert, die erste Rate wird erst nach der WM fällig, so locken die Autohändler. Dass zur Eröffnung der "Copa" Schulen Feiern abhalten, ist nicht ungewöhnlich: die deutsche Schule in Rio veranstaltet ein regelrechtes Fußballfestival. Brasiliens Präsident Lula da Silva wird der Elf nach Deutschland folgen, wenn sie es bis ins Viertelfinale schafft: Wer zweifelt daran? 10.000 brasilianische Fußballfans haben sich schon angesagt. Das Gros der Balltouristen steigt in Köln ab. Mit der rheinischen Metropole fühlen sich die Brasilianer beinahe seit römischen Zeiten verbunden, schon wegen des Karnevals. Die Domstadt werden sie schon kräftig aufmischen. w er Rang und Namen glaubt zu haben, der wird vom Klatschmagazin "Caras" auf eine Burg gebeten. Man hat das Gemäuer für die Dauer der WM gemietet, um dort sozusagen durch die Butzenscheiben Busenfreunde abzulichten. Viele Brasilianer glauben, dass die Deutschen noch immer in Pickelhauben herumlaufen. Keine andere Nation lebt wohl so für und um den runden Ball. "Fußball ist ein kulturelles Phänomen in Brasilien. Die Art, wie sowohl in den Stadien als auch auf den Straßen gespielt wird, ist Ausdruck unserer Seele", so der schwarze Musiker und Kulturminister Gilberto Gil. Einzigartig ist auch, dass sich Brasilien als einzige Teilnehmernation ein begleitendes Kulturprogramm leistet. Die brasilianische Lebensfreude wird jedenfalls den deutschen Sommer anheizen. weltjournal@diepresse.com © diepresse.com | Wien
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