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SWR - Kultur 26.5.2006
,Copa da Cultura' - Brasiliens
Von Peter B. Schumann
Gestern Abend begann im berliner Haus der Kulturen der Welt ein kulturelles
Großereignis, die sog. Copa da Cultura. Mit Copa bezeichnen die
Brasilianer
zur Zeit eigentlich die
Fußball-Weltmeisterschaft. Ihr Kulturminister, der
Sänger Gilberto Gil, kennt aber keine Berührungsängste zwischen Sport und
Kultur, sondern nutzt die WM, um Brasilien als Kultur-Nation zu präsentie-
ren. PBS stellt das Ereignis in den kulturpolitischen Kontext.
Gil singt
Mit einem viel bejubelten Benefiz-Konzert verneigte sich der singende Kul-
turminister Brasiliens vor seinem deutschen Publikum bei der Eröffnung der
Copa da Cultura. 2003 hatte Gilberto Gil das Angebot von Präsident Lula da
Silva, sich in die Kulturpolitik einzumischen, gern angenommen. Er hatte nur
bald feststellen müssen, daß das Kulturministerium eher als symbolische Ein-
richtung gedacht war. Das gefiel Brasiliens berühmtesten Sänger jedoch
nicht.
Gil (4-A 287)
„Hinter meiner Begeisterung, mich eine Zeitlang energisch dieser Aufgabe
zu widmen, stand die Überzeugung, aus diesem kleinen Ministerium etwas
machen zu können" - so Gilberto Gil. ,,Ich mußte es als Institution verstär-
ken, ein ordentliches Budget erhalten und die Leute im Apparat qualifizie-
ren.“ Aufblenden (25")
Das ist ihm erstaunlich gut gelungen, obwohl der Kulturminister nebenbei
immer noch singt, weil das relativ bescheidene, ministeriale Salär nicht aus-
reicht, um seine künstlerische Großfamilie zu ernähren. Derweil schmückt
sich der Präsident mit dem Paradiesvogel, denn der hat einiges zu Wege ge-
bracht und u.a. eine Wende in der Kulturpolitik Brasiliens eingeleitet.
Gil (2-A 323)