Die Kuppel überdachte einst einen Aussichtsturm des Palacio del Partal in der Alhambra, der Palaststadt oberhalb von Granada in Spanien, die unter dem Nasridenherrscher Muhammad III. (reg. 1302-1309) angelegt wurde. Diesen Palast, der sich mit einer Arkadenhalle auf ein großes Wasserbecken öffnet, überragt der Aussichtsturm, von dem aus man den Blick auf Granada genießen und bewundern konnte. Im 19. Jahrhundert erhielt er den Namen "Torre de las Damas" (Spanisch für Damenturm). 1891 baute der deutsche Bankier Arthur von Gwinner die Holzkuppel mit Erlaubnis der spanischen Behörden aus und brachte sie nach Deutschland, wo sie in seinem Privathaus eingebaut wurde. Die aus vielen Einzelteilen zusammengesetzte Kuppel ist reich geschnitzt und war ursprünglich bemalt und vergoldet. Ihr Zentrum bildet ein Dach aus 16 Brettern mit Sternflechtwerk, die um ein Sternornament angeordnet sind. Dieses Dach ruht auf einem quadratischen Sockel, der abgestuft in ein 16-Eck übergeht, wobei jede Stufe unterschiedlich verziert ist: Es gibt schmale Dreieckzwickel mit Muschelrosetten, Teile mit Pinienzapfen und Muscheln, Inschriften und ein Stalaktitengesims (Muqarnas). Die arabischen Inschriften geben die Herrscherdevise der Nasriden wider: „Es gibt keine Macht außer von Gott“. Vier Dreiecke mit winzigen Muqarnas-Kuppeln erscheinen in den Ecken als Übergang zu dem quadratischen Turmraum, in dem die Kuppel einmal saß.