Die neunzehnjährige Margarethe Marchand, die seit 1786 Hofsängerin in München war und 1787 als Ilaira in Georg Joseph Voglers Karnevalsoper „Castore e Polluce“ ihr Münchner Bühnendebüt gegeben hatte, trat im „12. Konzert“ 1787 mit der Arie des Megacle aus Domenico Cimarosas Opera seria „L’Olimpiade“auf, wie handschriftliche Eintragungen auf dem Titelblatt der Handschrift belegen. Es handelt sich hier um ein recht aktuelles Werk: Die Uraufführung von „L’Olimpiade“ hatte erst 1784 in Vicenza stattgefunden. Die Stimmen zu dieser Arie gehören zu den vielen einzeln überlieferten Nummern aus Opern, die für die Münchner Hofakademien und Liebhaberkonzerte verwendet wurden. Wie man an weiteren Eintragungen von verschiedenen Händen sieht, wurde das Aufführungsmaterial offenbar häufiger benutzt. 1860 wurde es von der Hofmusikintendanz an die Hof- und Staatsbibliothek abgegeben.