Unter den erhaltenen lateinischen Handschriften aus dem Nürnberger Katharinenkloster stellen die Breviere die größte Gruppe dar. Mit ihrer Hilfe konnten auch Klosterfrauen, die nur geringe Lateinkenntnisse besaßen, die liturgischen Texte bei der Feier des Stundengebets korrekt rezitieren. Dabei halfen auch deutschsprachige Rubriken mit Anweisungen, wie sie in dieser Handschrift eingetragen sind.
Die Handschrift wurde 1995 von einem Londoner Antiquariat erworben. Ende des 19. Jahrhunderts befand sie sich im Besitz des Schriftgestalters und Sammlers Otto Hupp (1859-1949) in München.
Auf einem separat eingehefteten Blatt (fol. 174v) hat vermutlich eine Nürnberger Dominikanerin in großen mit poliertem Blattgold geformten und rot gerahmten Buchstaben den Namen ihs (Jesus) eingetragen. Das Monogramm umgeben kleine Sterne und Blumen, ein Rahmen mit Treppenmusterband fasst die Seite ein.