Der Karikaturist Daumier, als Maler eher unbekannt, hat nach 1850 wiederholt Szenen aus dem parodistischen Ritterroman um Don Quichotte und dessen Diener Sancho Pansa dargestellt. Das große Werk des Spaniers Cervantes (1547–1616) beschreibt zeitlose Verhängnisse. Der schmächtige, fahrende Ritter Don Quichotte, der edle Taten sucht und gegen Windmühlen kämpft, ist auf groteske Weise heroisch. Da er seine Traumwelt für real nimmt, erscheint ihm die Welt verzaubert, Ideal und Wirklichkeit sind ihm unvereinbar. Die prosaische Wirklichkeit dagegen verkörpert Sancho Pansa. Die Ausdruckskraft der Gemälde Daumiers beruht auf der lockeren, expressiven Malweise.Daumier verzichtet auf kleinteiliges Erzählen, die Figuren des Cervantes sind durch Verknappung der Form und ausdrucksvolle Gestik zu eindringlich charakterisierten Typen stilisiert.
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