Das Doppelstandbild der Kronprinzessin Luise und der Prinzessin Friederike von Preußen ist ein Höhepunkt des europäischen Klassizismus. Erstmals wurden zwei weibliche Porträts lebensgroß als Doppelstandbild ausgeführt, Porträts von Personen also, denen kein Anspruch auf Verewigung durch Verdienste als Herrscher oder Feldherrn zukam. Mit abwartender Entschlossenheit blickt Luise in die Ferne, ihren zukünftigen Aufgaben als Königin entgegensehend. Friederike lehnt sich an die Seite der älteren Schwester; halb gedankenvoll, halb kokett vor sich hinträumend, nimmt sie den um die Schulter gelegten Arm und greift mit empfindsamer Geste deren Hand: Geschwisterliche Gemeinsamkeit, charakterliche Unterschiede und verschiedene Lebensbestimmungen klingen gleichermaßen in dieser anmutigen Gruppe an.