Die Einwohner der ältesten griechischen Ansiedlung auf der Mittelmeerinsel Sizilien, der um 735 v. Chr. gegründeten Stadt Naxos, hatten gute Gründe, den Weingott Dionysos auf der Vorderseite ihrer Drachmen zu zeigen. Die eingewanderten Griechen bauten Wein an den fruchtbaren Hängen des Ätna an, ein wirtschaftlicher Erfolg, weshalb der entsprechenden Gottheit ein Platz auf den lokalen Münzen gebührte. Außerdem hatten die frühesten Siedler der Kolonie, die zum Teil von der gleichnamigen Kykladeninsel Naxos kamen, die Verehrung des Dionysos aus ihrer Heimat mitgebracht. Diese Drachme wurde zwischen 530 und 490 v. Chr. geprägt und zeigt eine der ältesten Darstellungen des Gottes: Im archaischen Stil ist er hier mit spitzem Bart, Buckellöckchen und mandelförmigem Auge dargestellt. Auf der Rückseite der Münze ist eine Weintraube abgebildet, Attribut des Dionysos und Exportschlager der Stadt Naxos.
Vorderseite: Dionysoskopf mit Efeukranz nach links. Perlkreis. Rückseite: Traube.