Der museale Betrieb des Dürer-Hause lag bis nach dem Ende des Ersten Weltkriegs immer auf den Schultern eines Mannes. Nach einem in der späten Goethezeit begründeten Brauch war das ein Nürnberger Künstler, der Wohnrecht im dritten Obergeschoß hatte. Im Mai 1893 zog der Grafiker Carl Daumerlang ein.
Er blieb über ein Vierteljahrhundert im Amt. Sein geringes Gehalt besserte er mit dem Verkauf eigener Radierungen auf. Vor allem verschiedene Ansichten des Dürer-Hauses fanden wohl das Interesse durchkommender Gäste. Auffälligerweise sind es oft düstere Nachtstücke, so, als wolle Daumerlang sich von dem Klischee der "normalen" Dürer-Haus-Ansichten absetzen.