Am Anfang stand der Gebrauch: Wurde im Mittelalter eine Burg erobert, wurde dem neuen Herrn mit dem Torschlüssel die Hausgewalt übergeben. Daraus entstand in der Neuzeit die zeremonielle Übergabe der Schlüssel belagerter Festungen an die Sieger. Sie wurde noch bis ins 19. Jahrhundert vollzogen. Erfolgreiche Eroberer behielten ihre Festungsschlüssel dauerhaft. Die preußische Armee gewann zahlreiche Festungen, ihre Schlüssel gelangten ins Zeughaus. Bis heute ist es in rheinischen Karnevalshochburgen Brauch, die Stadtschlüssel vorübergehend in die Hände der Narren zu legen.