Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern (1713-1797) war seit 1732 mit Kronprinz Friedrich von Preußen (II./1712-1786) verheiratet und ab 1740 Königin von Preußen. Zu dieser Zeit schuf Antoine Pesne (1683-1757) wahrscheinlich auch dieses offizielle Bildnis von ihr als Königin.
Die Atmosphäre in Elisabeth-Christines Bildnis wird dominiert von einer formellen Feierlichkeit, die durch den Pilaster mit Vorhang, die davorliegende Krone sowie den Hermelinmantel erzeugt wird. Auch die Frontalität ihrer Darstellung unterstreicht ihre Rolle als Königin. Die jugendliche Frische der früheren Bildnisse, aus der Zeit am Rheinberger Hof, ist hier der würdevollen Demut gewichen. Als Zeichen der ehelichen Liebe hält sie einen Strauß Nelken gegen ihr Herz, während ihre linke Hand auf ihrem kostbaren dunkelblauen Samtgewand ruht. Dieses fällt durch seine silbernen Stickereischleifen und die roten Schleifen an den Ärmeln auf, die preußischen Uniformen ähneln - insbesondere dem Infanterie-Regiment No. 15, dessen Chef ihr Ehemann Friedrich II. war. Ein modisches Statement pro Preußen, das in anderer Form auch in weiteren ihrer Bildnisse zu finden ist.
(Franziska Ratajczak)
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