Öl auf Leinwand. Der Besuch Kaiser Matthias I. im Jahre 1612 gab dem Rat der Stadt Nürnberg die Gelegenheit, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Drei Jahre zuvor war man der protestantischen Union beigetreten und musste diesen Affront dem katholischen Kaiser gegenüber wieder wettmachen. Das Gemälde zeigt den triumphalen Einzug Kaiser Matthias I. genau in dem Augenblick, als er die extra für diesen Anlass entworfene prunkvolle Ehrenpforte unterhalb der Nürnberger Kaiserburg bereits knapp durchritten hat. Ein Stück hinter ihm fährt seine Gattin, Kaiserin Anna, in einer prächtigen Kutsche. Zahlreiche Nürnberger Bürger säumen rechts und links den Weg des Kaiserpaars und jubeln ihm zu. Paul Ritter hat sich aus Gründen der Bilddramaturgie bei dem Gemälde einer nicht unauffälligen "künstlerischen Freiheit" bedient: Alle Beteiligten kommen von der Burg herab – obwohl der Kaiser bei seinem "Einzug" nach Nürnberg natürlich in die entgegengesetzte Richtung unterwegs war.