Öl auf Leinwand. Das Gemälde illustriert das Thema Reisen in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Davor verstand man unter Reisen vor allem die "Grand Tour" der Adeligen und Reichen. Erst jetzt etablierte sich die "Bildungsreise" für breitere Bevölkerungsschichten. In dem Gemälde des Malers und Lithographen Carl Ludwig Schubart ist in felsiger Landschaft eine "Reisegesellschaft" zur Rast vereinigt. Trotz der sommerlichen unbeschwerten Stimmung blicken, bis auf den Reiseführer und das kleine Mädchen im Vordergrund, alle griesgrämig drein und lesen dabei jeweils intensiv in einem roten Buch. Keiner der Reisenden nimmt die weite Landschaft oder die nähere Umgebung wahr. In dem roten Buch ist unschwer der sogenannte "Baedeker" zu erkennen – damals der am weitesten verbreitete Reiseführer. 1857 nimmt Schubarts witziges Gemälde bereits ein Phänomen vorweg: Reisen wird zum prestigeträchtigen Konsumartikel, bei dem das wirkliche Interesse für fremde Kulturen nachrangig werden kann.
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