Das für die Stiftskirche St. Blasius in Braunschweig angefertigte Evangeliar zählt zu den Hauptwerken der romanischen Buchmalerei des 12.Jahrhunderts. Jedem der vier Evangelien stehen prachtvolle, fast verschwenderisch gestaltete Bild- und Zierseiten voran. Nachdem es einige Jahrhunderte in Prag aufbewahrt wurde, gelangte das Evangliar 1866 wieder in den Besitz der Welfen. 1945 verlor sich zeitweilig seine Spur.
1983 konnte das Evangeliar in einer Versteigerung für 32,5 Millionen D-Mark den Bundesländer Niedersachsen und Bayern, der Bundesrepublik Deutschland, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz – unterstützt von einer Reihe privater Spenden – erworben werden.
Bl. 113r: Das Titelblatt des Lukasevangeliums zeigt den Evangelisten als Autor mit Feder und Federmesser in den Händen. Anstelle eines Pultes hält das Symboltier des Lukas, der Stier, die Seiten, auf der das erste Wort des Evangeliums - „Quoni[am]“ - zu erkennen ist.
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