Weitestgehend vollständige, beidseitig mit Rosettenmotiven dekorierte Stuckscheibe (restauriert). Die Rosetten bilden sechs Palmetten um eine runde, durch eine Leiste abgesetzte Öffnung. Zwischen ihnen sind am Rand herzförmige Motive eingebracht. Den Rand fasst ein umlaufender Astragalstab. Zur Herstellung der mitunter aus mehreren Segmenten erstellten Scheiben wurden offenbar vorgefertigte Formstücke wiederholt in einen Sandgrund gedrückt und zum Ornament arrangiert. Die entstandene Matrize konnte quasi als Guss in verlorener Form mit einem Kalk-Sand-Mörtel ausgegossen werden. Die mit Mörtel zusammengefügten, auf Sicht von beiden Seiten ausgelegten Scheiben saßen wohl in zinnenartigen Maueraussparungen einer Mauer vor dem Südbau im Palastbezirk Ktesiphons. Mit ihrer Größe repräsentativ auf Fernwirkung abzielend, dekorierten sie einen Portalbereich. Parallelfunde stammen zudem von einem Haus im islamischen Stadtgebiet al-Maʿarid östlich des Palasts.