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Fünf Orchesterstücke op. 16/5 – Erste Niederschrift

Arnold Schönberg1909

Arnold Schönberg Center

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Wien, Österreich

Arnold Schönberg verbrachte den Sommer des Jahres 1909 zusammen mit seiner Familie, Alexander Zemlinsky, Alban Berg, Anton Webern und Max Oppenheimer in Steinakirchen (Niederösterreich). In der künstlerisch äußerst produktiven Sommerfrische entstanden neben den bereits im Mai begonnenen Fünf Orchesterstücken op. 16 (die Partiturreinschrift wurde am 11. August abgeschlossen) das dritte Klavierstück aus op. 11 sowie das expressionistische Monodram Erwartung op. 17. Vor Abschluss der Komposition von op. 16 schrieb Schönberg am 14. Juli 1909 an Richard Strauss, der für die Konzerte der Berliner Hofkapelle Orchesterstücke erbeten hatte: „Es sind kurze Orchesterstücke (zwischen 1 und 3 Minuten Dauer) ohne cyklischen Zusammenhang. [...] Ich verspreche mir allerdings kolossal viel davon, insbesondere Klang und Stimmung. Nur um das handelt es sich – absolut nicht symphonisch, direkt das Gegenteil davon, keine Architektur, kein Aufbau. Bloß ein bunter ununterbrochener Wechsel von Farben, Rhythmen und Stimmungen.“ Das obligate Rezitativ op. 16/5 repräsentiert den Begriff „sprechender“ Musik (ohne Ähnlichkeit mit einem Rezitativ im traditionellen Sinn): „Das Unaussprechliche sagt man in freier Form“, wie Schönberg im Anschluss an einen Vortrag am 22. Januar 1912 in sein Berliner Tagebuch notierte. Dort erwog er weiter als Variante des „obligaten“ die Formulierung des „ausgeführten“ oder „unendlichen“ Rezitativs. Die Syntax des letzten Stücks aus op. 16 ist durchwegs asymmetrisch, die Form atektonisch, die melodische Disposition athematisch. Umso größeres Gewicht erhält die Dynamisierung beredter Einzeltöne. Schönberg subsumierte die Stilkriterien dieser Klangrede später unter dem Begriff „musikalischer Prosa“. „Das ist Musik, wie sie die Welt noch nie zuvor gehört hat. Sie ist neu in Farbe, Form und Intention. Sie kündet von einer neuen Sphäre der Klangschönheit. Sie sucht und entdeckt neue Akzente in Betonung und Kontrast. Sie offenbart neue Gefühlsregungen. Sie erforscht Stimmungen, die zuvor noch nie zum Ausdruck gekommen sind.“ (Chicago Tribune, 1. November 1913)

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  • Titel: Fünf Orchesterstücke op. 16/5 – Erste Niederschrift
  • Ersteller: Arnold Schönberg
  • Datierung: 1909
  • Entstehungsort: Steinakirchen, Österreich
  • Abmessungen: w36.8 x h28.8 cm
  • Herkunft: Arnold Schoenberg, Los Angeles; Gertrud Schoenberg, Los Angeles; Nuria Schoenberg Nono, Venezia, Lawrence and Ronald Schoenberg, Los Angeles; Arnold Schoenberg Institute, Los Angeles; Arnold Schönberg Center, Wien
  • Typ: Musikmanuskript
  • Rechte: Belmont Music Publishers, Los Angeles
  • Externer Link: https://www.schoenberg.at
  • Material: Bleistift und Tinte auf Papier
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