Das Hamzanama basiert auf einer über viele Jahrhunderte mündlich tradierten Geschichte. Sie erzählt von Hamza ibn Abdul-Muttalib (ca. 569–625), dem Onkel des Propheten Muhammad (um 570–632). Der historische Hamza stand dem Islam zunächst ablehnend gegenüber, bis er 615 konvertierte und sich zu einem seiner vehementesten Verfechter entwickelte. Die historischen Tatsachen wurden im Laufe der Jahrhunderte mit allerlei fiktiven Handlungen angereichert. Die Geschichten des Hamzanama handeln von den Kämpfen der Muslime gegen die „Ungläubigen“ und dem Versuch, sie zu bekehren; aber ebenso von sagenhaften Zauberern, Dämonen und Feen, von tapferen Helden, mutigen Frauen und trickreichen Spionen, die im Leben des Amir Hamza eine Rolle gespielt haben sollen. Im Auftrag Akbars, des „Großen“ (reg. 1556–1605), des wohl einflussreichsten Mogul-Herrschers, entstand das Hamzanama zwischen 1557 und 1577 in dessen Hofwerkstätten. Es zählt zu den wichtigsten Werken der Malerei der islamischen Welt. Von den ursprünglich 1 400 Blättern sind heute insgesamt noch 200 in verschiedenen Sammlungen weltweit erhalten. Das MAK besitzt mit 60 Blättern das größte Konvolut.
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