Dieses Werk ist eines von insgesamt drei kleinformatigen Naturstudien der Jahre 1881/82, in denen sich der bald 20-jährige Künstler erstmals mit der Darstellung von Landschaft als Genre auseinandersetzt. Alle Ansichten sind von absoluter Ruhe geprägt und präsentieren die im Moment des Malens stillstehende Natur. Durch Fokussierung auf einen eng gefassten Landschaftsausschnitt entwickelt Klimt neue Raum- und Kompositionsprinzipien. Der leicht ansteigende Boden eines Waldes ist mit zarten Pinselstrichen und feinen farblichen Abstufungen ausgeführt: der Erdboden samt vermodertem Laub in warmen Brauntönen, der moosige Bodenbewuchs und vereinzelte Pflanzen in hellen Grüntönen; am rechten Bildrand ragt ein zarter Ast in die Höhe. Durch gekonnte Akzentuierung des Lichteinfalls erreicht auch dieses Kleinstformat mit knapp 10 x 8 cm effektvoll räumliche Wirkung. Sieben Jahre später, ab 1898, und inspiriert durch Aufenthalte im Salzkammergut widmet sich Klimt erneut dem Thema Landschaft, um schließlich 1899 das Quadrat als Format für seine Naturdarstellungen zu finden.