Die Fotografie aus dem Jahr 1919 wurde in der Handvermittlungszentrale „Hansa“ in Berlin aufgenommen. Die Räumlichkeiten beeindrucken durch ihre Weitläufigkeit und die hohe Decke mit Schmuckelementen. An den Klappenschränken in der Mitte des Raumes sitzen Telefonistinnen in identischen hochgeschlossenen Kleidern und gehen ihrer Tätigkeit nach. Seit April 1898 können angestellte Fernsprechgehilfinnen „nach zufriedenstellender neunjähriger Dienstzeit“ etatsmäßig in die Position einer Beamtin aufrücken, allerdings „unter Vorbehalt einer dreimonatigen Kündigung und sofortiger Entlassung bei Verheiratung“. Das Heiratsverbot im Dienst der Deutschen Reichspost gilt damals sowohl für alle angestellten als auch für die verbeamteten Frauen. Männliche Unterbeamte dagegen dürfen mit Genehmigung des Dienstherren die Ehe eingehen, erlangen dagegen ihren Beamtenstatus auf Lebenszeit und bereits nach achtjähriger Dienstzeit.