Die Fotografie aus dem Jahr 1925 zeigt zwei nebeneinander sitzende Vermittlerinnen an einer Vermittlungsanlage nach dem Prinzip des Vielfachumschalters. Die große Anzahl von kreuz und quer verlaufenden Verbindungsschnüren vor den beiden jungen Frauen vermittelt einen Eindruck der Komplexität ihres Aufgabenfeldes.
Denn was durch zeitgenössische Klischées oft verschleiert wird ist, dass die Arbeitsanforderungen an die Telefonistinnen sehr hoch sind. Eine Betroffene beschreibt ihren Arbeitsalltag in der Verbandszeitschrift der Reichsbeamtinnen so:
„Ihr seid lebende Maschinen, und ihr sollt doch Menschen sein. An den Schränken bewegt sich etwas, fieberhaft schnell. Arme, Körper fliegen auf und nieder. Das Gesicht dem Schrank zugewandt; der Kopf bewegt sich nur soviel, als erforderlich ist, einen Stöpsel in das Klinkenfeld hinein und hinaus zu führen. Lippen bewegen sich unaufhörlich (…) Soll es wirklich so weitergehen?“ (UdR 23, 1924, S. 388; vgl auch Eingabe gegen Leistungszählverfahren im Fernsprechdienst in UdR 1, 1925, S. 9 - 14)