Von der Platte ist nur noch das rechte Endstück erhalten. Das Kreisnetz aus einem dreistreifigen Band ist ähnlich konstruiert wie auf römischen Schrankenplatten des 9. Jahrhunderts (vgl. Inv. 6366), womit deutlich wird, wie verbreitet diese Art der Flechtbandornamentik im mittelbyzantinischen Kulturkreis war. Lediglich am Außenrand ist die Borte durch je eine weitere Schlinge innerhalb der Zwischenräume vermehrt. Die Kreise sind mit verschiedenen pflanzlichen, ornamentalen und figürlichen Motiven gefüllt. Von links oben nach rechts unten: Achtstrahlige Rosette; gleicharmiges Kreuz mit geschweiften Zackenenden; Akanthuspalmette; Raubtier (Löwe oder Drache?) mit streifiger Mähne, zurückgewandtem Kopf, aufgerissenem Rachen und herausgestreckter Zunge; Kopfreste eines Vogels(?); Löwe mit aufgerissenem Rachen und aufwärts geschwungenem Schweif. In den Zwickeln zwischen den Kreisschlingen oben Knotenornament, unten Kreuz mit abgerundeten Enden. Der gebundene, flache und etwas trockene Stil der Platte findet seine Parallelen in der östlichen Bauplastik des 10./11. Jahrhundets.