Seinen persönlichen Schreibtisch ließ König Friedrich II. von Preußen über Graf Friedrich Rudolf von Rothenburg (1710-1751) 1746 in Paris ankaufen. Er hat auf jeder Seite drei große Schubladen. Das Möbel stand bis zum Tod des Königs in seinem Schlaf- und Arbeitszimmer und diente als Modell für einen Nachbau durch den Potsdamer Kunstschreiner Johann Heinrich Hülsmann. Im frühen 20. Jahrhundert verkaufte Kronprinz Wilhelm (1882-1851) das Stück an den Antiquitätenhändler Jakob S. Oppenheimer (1879-1941). Als das Ehepaar Oppenheimer Ende März 1933 aus Deutschland fliehen musste, gelangte der Tisch im Zuge der Reichsfluchtsteuerauseinandersetzung in den Besitz des Deutschen Reiches und wurde bald darauf wieder in Schloss Sanssouci aufgestellt. Dank seiner Auslagerung nach Schloss Babelsberg während des Zweiten Weltkriegs kehrte es 1953 nach Sanssouci zurück und konnte 2002 an die Erbengemeinschaft Oppenheimer restituiert werden. Mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder wurde der für die friderizianische Möbelkunst so wichtige Schreibtisch im Jahr 2006 zurückgekauft. (Henriette Graf)