Am 28. März 1849 wählt die Frankfurter Nationalversammlung Friedrich Wilhelm IV. zum Kaiser der Deutschen. Doch der preußische König lehnt ab – für ihn ist eine Krone „von unten“ nicht legitim, sie trägt den „Ludergeruch der Revolution“. Ohne Preußens Unterstützung scheitert der erste demokratische Einigungsversuch. In der Nationalversammlung stehen sich zwei Modelle der Einigung gegenüber: die sogenannte großdeutsche Lösung, die ein Deutschland unter Einbeziehung Österreichs vorsieht, und die kleindeutsche Lösung, die einen Nationalstaat unter preußischer Führung ohne Österreich anstrebt. Friedrich Wilhelm IV. hält an der alten Ordnung fest und fürchtet den Widerstand der anderen Monarchien. Mit seiner Absage entscheidet er sich gegen einen liberalen Nationalstaat und für den Erhalt des monarchischen Prinzips. Damit bleibt auch Luxemburg in seiner besonderen Stellung. Die gescheiterte Einigung stabilisiert seinen Partikularismus und verhindert seine Eingliederung in einen deutschen Nationalstaat.
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