Darstellungen von nixenähnlichen, hybriden Wasserwesen waren in der Kunst des Symbolismus sehr beliebt. Themen wie Odysseus und die Sirenen, die Nereiden, Ophelia oder Melusine boten Anlass für die Wiedergabe verführerischer weiblicher Schönheiten, in der weibliche Nacktheit in unverhüllter Erotik demonstriert wurde. Nixenähnliche Wasserwesen, die sich hingebungsvoll räkeln und treiben lassen, stellte Klimt erstmals 1898 im kleinformatigen Gemälde „Bewegtes Wasser“ dar. Eine gezeichnete Variante wurde im selben Jahr in der Märzausgabe der Zeitschrift „Ver Sacrum“ unter dem Titel „Fischblut“ veröffentlicht. Auch bei der Darstellung der „Freundinnen“, bekannt auch unter dem Titel „Wasserschlangen I“, handelt es sich um ein ungewöhnlich kleinformatiges Werk, das zudem auf dem kostbaren Material Pergament ausgeführt ist. Die Arbeit entstand großteils 1904, in späteren Jahren nahm Klimt nur noch geringfügige Ergänzungen vor, bevor er sie 1907 in der Wiener Galerie Miethke ausstellte. Dort wurde das Bild vom Industriellen Karl Wittgenstein erworben, und zwar für eine Summe, für die man ansonsten ein großes Porträt von Klimt erhielt.
Meisterhaft variiert Klimt in diesem Werk eine Fülle von dekorativen Formen, die sich unmittelbar aus Motiven der Pflanzen- und Tierwelt ableiten. Trotz des kleinen Formats bereichert Klimt das Bild mit einem Variantenreichtum grafisch gestalteten, zierlichen Dekors, der dem Pergament den Charakter orientalischer Handschriften, etwa persischer Miniaturen, verleiht. Hinsichtlich der beiden Nixengestalten nimmt Klimt ganz offensichtlich Anregungen von Darstellungen des niederländischen Jugendstilmalers Jan Toorop auf. Eine unmittelbare Inspiration könnte etwa dessen Gemälde „Fatalisme“ gewesen sein, das 1901 in der Wiener Secession ausgestellt war und in dem ähnlich wie bei Klimt schmale Frauenkörper mit überlangen, eckig abgewinkelten Gliedmaßen die Blicke auf sich ziehen.