Im 19. Jahrhundert versuchten Obstsortenkundler (Pomologen) die Kenntnis für Apfel-, Birnen- oder Steinobstsorten durch regelmäßige Publikationen vermehrt in die Öffentlichkeit zu tragen. Bald wurden auch naturgetreue Modelle aus Porzellan, Pappmaché oder Wachs hergestellt, wie z.B. das in Serie gefertigte „Obst-Cabinet“ von Arnoldi. Die Früchte wurden im Auftrag des Thüringer Gartenbauvereins gefertigt und in die ganze Welt verschickt. Mit ausführlichen Informationen zu Standortansprüchen und Nutzungspotenzial sollten auf diese Weise der Anbau gefördert und die Selbstversorgung verbessert werden. Die erste Lieferung wurde im Jahr 1856 versandt. Von den Kollektionen dieser zerbrechlichen, kunstvoll kolorierten Modell-Früchte gibt es heute nur noch sehr wenige. Das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg verfügt über eine der umfangreichsten Sammlungen im deutschsprachigen Raum.