Die Brüstung eines balkonartigen halbrunden Vorbaus im Miletsaal ist aus Mamorwerkstücken zusammengesetzt, die ehemals zu einem römischen Grabmonument gehörten. Es war für die Junopriesterin Cartinia beim antiken Falerii nördlich von Rom im 1. Jahrhundert n. Chr. erbaut worden. Von dem ehemals etwa elf Meter hohen Monument ist am Ort heute noch eine Ruine erhalten. Die Quaderverkleidung des zylindrischen Grabbaus endete über einem Rankenfries mit einem reich verzierten Gebälk. Darüber diente eine zinnenartige Attika-Bekrönung aus Grabaltären und Marmorschranken als Einfassung des abschließenden Erdkegels. Die Attikareliefs mit Kultgeräten und Girlanden unterstreichen den sepulkralen Charakter des Baus. Auf den Altären sind Kandelaber rnit Binden und auf den Brüstungen Girlanden mit Krügen oder Schalen dargestellt.