Die Handschrift ist ein charakteristisches Erzeugnis der im 15. Jahrhundert blühenden niederrheinischen Buchmalerei. Sie wurde vermutlich von Johannes Wilberg illuminiert und ist sehr wahrscheinlich in Köln entstanden. Gefertigt für Mechthild von Hessen gelangte sie auf dem Erbwege an Sibylle von Kleve, die als Gemahlin Friedrichs I. von Sachsen für ihr inniges Verhältnis zu ihrem Mann berühmt geworden ist.
Bl. 236v: Maria mit dem toten Christus (Pietà) am Fuß des Kreuzes. Die Drôlerie am unteren Seitenrand greift das Thema spielerisch auf und persifliert die Szene mit der Darstellung eines Narren, der eine Katze liebkost.