Der reich illustrierte Codex ist ein Paradebeispiel für die im Spätmittelalter in großer Anzahl hergestellten Nürnberger Gebetbücher. Zahlreiche stammen – wie dieses – aus der Werkstatt des Michael Wolgemut, der Lehrer von Albrecht Dürer gewesen ist.
Bl. 334v: Die hl. Barbara wird im Nürnberger Gebetbuch als reiche Patrizierin ins Bild gesetzt. In der Hand hält sie als Attribute Kelch und Hostie, ein Hinweis auf ihre Funktion als Patronin der Sterbenden, die letztmals die heilige Eucharistie erhalten. Die Lilie in der Vase verweist auf ihre Jungfrauenschaft – sie lehnte es ab, den ihr zugedachten heidnischen Mann zu ehelichen.