Auf der Gemme aus grünem Jaspis ist auf einer Seite eine männliche Gottheit abgebildet, bekleidet mit einem gefalteten Schurz, der an den ägyptischen Schendjt erinnert. Vor sich hält sie einen langen Speer, um dessen Stab sich eine Schlange mit geöffnetem Maul windet, und vermutlich einen Kranz mit einem Band. Bei dem Kopfschmuck konnte es sich um ein verfremdetes Abbild einer altägyptischen Krone mit Federn, Uraeus und Kronenband handeln. Hinter der Figur steht in senkrechter Folge ΓΑΒΡΙΗΡ ΣΑΒΑΩ, was als „Gabriel – Sabaoth“ zu lesen ist. Die andere Seite zeigt den Gott Anubis in einer kurzen, gegurteten Tunika und mit hohen Stiefeln. Er trägt zwei Zweige in seiner Rechten und einen Palmzweig in seiner Linken. Palmen implizierten neben einer allgemeinen Siegessymbolik einen Bezug zu den Jenseitsgefilden. Auf beiden Seiten sind die Zwischenräume mit einzelnen Zeichen sowie Sternen ausgefüllt.
(J. Helmbold-Doyé)