Papier, Pappe. Lernen durch Spielen und Anschauung war eine der zentralen Forderungen der Pädagogik zur Zeit der Aufklärung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie beflügelte Produktion und Handel mit Spielwaren und Lehrmitteln. Was man damals darunter verstand, lässt sich wunderbar aus den mit Kupferstichen illustrierten Warenkatalogen des Nürnberger Kaufmanns Georg Hieronimus Bestelmeier, ersehen. Damit konnte man bequem von zuhause aus alles bestellen, was das Herz begehrte. Angeboten wurden u.a. Aufstellspielzeuge zum Kennenlernen der Welt in Miniatur, Gesellschaftsspiele, Zaubergeräte und Gegenstände zum spielerischen Umgang mit Technik und Naturwissenschaften. Der Katalog bediente aber nicht nur die Heranwachsenden, sondern ganz allgemein alle "Liebhaber der Künste und Wissenschaften". Denn die Grenzen zwischen kindlichem Spiel und wissenschaftlich-technischen Spielereien für Erwachsene waren in den gebildeten und begüterten Kreisen der Goethe-Zeit durchaus fließend.
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