Ailuropoda melanoleuca. Auch Pandabär, früher Bambusbär. Sifang, Szechwan, heute Sichuan, China. 1909.
Obwohl sie zweifellos zu den bekanntesten Tierarten zählen, gibt es weltweit höchstens
noch 3.000 Große Pandas. Auch in musealen Sammlungen sind sie nur selten vertreten.
EINER FÜR ALLE
Als Logo des WWF und als Symbol für alle bedrohten Tierarten der Erde hat der Große Panda weltweite Bekanntheit erreicht. Sein Verbreitungsgebiet ist allerdings mit nicht einmal 6.000 Quadratkilometern winzig. Als extremer Nahrungsspezialist ist der Pandabär auf Landschaften mit dichtem Bambusbewuchs angewiesen. Von den hunderten verschiedenen Bambusarten frisst er meist nur vier oder fünf, davon aber jeden Tag zehn bis zwanzig Kilogramm. Kritisch wird das vor allem, wenn diese Bambusarten im Abstand von mehreren Jahrzehnten gleichzeitig zu blühen beginnen und die Pflanzen in der Folge absterben. Bis neue Triebe in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, müssen die Pandas hungern.
Neben Wilderei und illegalem Pelzhandel – beides wird in China strengstens bestraft und wurde sogar schon mit Todesurteilen geahndet – ist auch die geringe Fortpflanzungsrate ein Grund, warum es nur noch so wenige der schwarz-weißen Bären gibt. Ein Panda-Weibchen bringt meist nur alle drei Jahre ein einziges winziges Junges zur Welt. Bei der Geburt wiegt das hilflose Neugeborene maximal 130 Gramm. 40 Prozent aller Pandajungen überstehen das erste Lebensjahr nicht.
Auch Nachzuchten in menschlicher Obhut gelingen nur selten. Der Wiener Tiergarten Schönbrunn ist eine große Ausnahme: Die zwei Jungtiere, die auf natürlichem Weg gezeugt, 2007 und 2010 – im Abstand von genau drei Jahren – geboren und von ihrer Mutter selbst aufgezogen wurden, stellen eine weltweite Sensation dar. Daher zählen die Pandajungen Fu Long, der mittlerweile nach China zurückgebracht wurde, und Fu Hu seit Jahren zu den absoluten Stars in Schönbrunn.
Interessiert am Thema „Natural history“?
Mit Ihrem personalisierten Culture Weekly erhalten Sie Updates
Fertig!
Sie erhalten Ihr erstes Culture Weekly diese Woche.