Nachdem Hagemeister und Schuch seit 1883 getrennte Wege gingen, lebte und arbeitete Karl Hagemeister weitestgehend zurückgezogen in dem kleinen Dorf Ferch am Schwielowsee und malte sommers wie winters die märkische Natur. »Wer Landschaften malt, muss sich aufhalten, wo die Landschaft ist; wer Prinzessinnen malt, muss dort sein, wo die Prinzessinnen sind«, soll Hagemeister einmal gesagt haben (zit. nach: Kunst und Künstler, 5. Jg., 1907, H. 9, S. 351), und über seine eigene malerische Entwicklung: »Ich erkannte, daß nicht die Tonigkeit die Hauptsache für die Bilder sei, sondern das Licht, das ewig wechselt« (zit. nach: Karl Hagemeister, Ausst.-Kat., Potsdam 1948, o. Pag.). Das dunkle, erdige Kolorit seines Frühwerks wich daher in den 1880er Jahren einer zunehmend lichter werdenden Palette. Auch wurde das dem Impressionismus eigene Studium von Witterungs- und Lichtverhältnissen immer wichtiger. Neben den reinen Landschaftsbildern, die den Großteil seines Œuvres ausmachen, wandte sich Hagemeister nun gelegentlich auch Darstellungen ländlichen Lebens zu, malte rastende Bäuerinnen (z. B. Nationalgalerie, Inv.-Nr. A III 738 und A III 548), Jäger oder Fischer (z. B. Nationalgalerie, Inv.-Nr. A III 740), erreichte in diesen Arbeiten jedoch selten die Eindrücklichkeit seiner Landschaftsbilder. | Regina Freyberger