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Glasmodell einer Spiegeleiqualle

Naturhistorisches Museum Wien

Naturhistorisches Museum Wien
Wien, Österreich

Cotylorhiza tuberculata. Werkstatt Blaschka. Dresden, Deutschland. Um 1870.

Mit einzigartiger Kunstfertigkeit schufen Leopold und Rudolph Blaschka im 19. Jahrhundert
tausende Modelle aus Glas – die wenigen erhaltenen sind heute kostbare Raritäten.

NATUR AUS GLAS
Die Spiegeleiqualle lebt im Mittelmeer, weit entfernt von den Küsten, aber immer nahe der Wasseroberfläche. Mit ihrem Nesselgift erbeutet sie kleine Meerestiere. Für den Menschen ist sie jedoch völlig harmlos.
Quallen bestehen zu über 95 Prozent aus Wasser. Das dünne Gewebe ist schwer zu konservieren und noch schwerer auszustellen. Daher entwickelten die Glasbläser Leopold Blaschka und sein Sohn Rudolph zwischen 1860 und 1936 eine eigene Technik, um Quallen, aber auch andere Tiere und Pflanzen aus Glas anzufertigen. Ihre naturgetreuen Modelle wurden berühmt und waren aufgrund ihrer Detailgenauigkeit bei Museen und Universitäten in der ganzen Welt begehrt. Leider sind von den tausenden fragilen zoologischen Präparaten nur einige hundert erhalten geblieben. In Österreich besitzen die Universität Wien und die Sternwarte Kremsmünster nennenswerte Bestände; in den Sammlungen des NHM befinden sich 40 der kostbaren Glasobjekte.
Inspiriert wurde Leopold Blaschka wahrscheinlich auf einer Reise in die USA, wo ihn das Phänomen des Meeresleuchtens faszinierte, wie er in seinen Aufzeichnungen schildert: „Wir befinden uns auf einem Segelschiffe im atlantischen Ozean, durch Windstille festgebannt. Da taucht dicht vor uns ein Pünktchen in gelblichgrünem Lichte auf, welches immer größer und größer wird. Es ist, als wollten die leuchtenden Wesen den entzückten Beobachter in ein Feenreich locken …“
Bis heute gelten die Fähigkeiten der Blaschkas als unerreicht. Da sie keine Lehrlinge ausbildeten, ging ihr Wissen mit ihrem Tod verloren. Auch den Forschern der Harvard University gelang es nicht, den Herstellungsprozess im Detail zu rekonstruieren.

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  • Titel: Glasmodell einer Spiegeleiqualle
  • Rechte: (c) NHM (Lois Lammerhuber)
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