Der besondere Blickfang dieses figurbetonenden Kleides sind die mit dicken Wülsten hervorgehobenen Schultern, unterhalb denen die abgesteppten Puffärmel ansetzen. Das Oberteil hat vorn ein halbrundes Dekolleté, gerahmt von einem lockeren Umschlag, und im Rücken einen tief gezogenen spitzen Ausschnitt. Der unterhalb der Brust angesetzte, mittig in Falten gelegte und abgesteppte Rock springt in Kniehöhe auf. Seitlich und im Rücken eingesetzte Godets verleihen ihm einen glockigen Fall. Der Kleidrücken ist in diagonaler Schnittführung gearbeitet. Die schräg gestellte linke Naht kaschiert einen Druckknopfverschluss. Die gebürtige Italienerin Elsa Schiaparelli (1890–1973) begann ihre Laufbahn als Modeschöpferin mit dem Entwurf von kubistischen Mustern für Pullover. Im Gegensatz zu ihrer Rivalin Coco Chanel wollte sie mit ihren Modellen Aufsehen erregen. Sie war mit Künstlern wie Salvador Dalí befreundet, dessen surrealistische Ideen ihr Werk stark beeinflussten. 1933 präsentierte Schiaparelli Modelle mit Pagodenärmeln, die die breite Schulterpartie der 1940er Jahre vorwegnahmen. Auf einem Kostümfest 1934 trug sie das Kostüm eines venezianischen Pagen, das ähnlich dicke Armwülste zeigte wie diese Lamérobe.
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