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Goldaxt von Tufalau

Naturhistorisches Museum Wien

Naturhistorisches Museum Wien
Wien, Österreich

Bronzezeit. Um 1.650 v. Chr. Tufalau, Rumänien.

Die Nackenkammaxt aus purem Gold war kein Gebrauchsgegenstand, sondern ein äußerst seltenes
Statussymbol, das von hoher sozialer Stellung und großer wirtschaftlicher Macht zeugte.

STATUSSYMBOL AUS GOLD
1840 wurde in Tufalau im damaligen Siebenbürgen einer der reichsten Goldhortfunde Südosteuropas geborgen: neun Goldäxte, zahlreiche goldene Lockenringe und Goldscheiben in unterschiedlicher Größe. Eine Axt und mehrere Goldscheiben wurden 1851 für die Schatzkammer in Wien angekauft und 1924 an die Prähistorische Abteilung des NHM übergeben. Als Hortfunde bezeichnen Archäologen absichtlich in der Erde vergrabene Objekte, unter anderem Wertgegenstände. Äxte, wie auch die Goldaxt von Tufalau, wurden auffällig oft in der Nähe befestigter Höhensiedlungen entdeckt. Goldäxte wurden nicht für den Kampf oder sonstige Gebrauchszwecke gefertigt, sondern waren reine Statussymbole. Der Wert des Materials wurde durch Verzierungen zusätzlich gesteigert. Wahrscheinlich residierten in den Siedlungen, die in der Nähe wichtiger Verkehrsknotenpunkte und Rohstoffvorkommen lagen, mächtige Häuptlinge. Sie opferten vielleicht an zentralen Zeremonienplätzen Waffen und Schmuck, um ihre politische und wirtschaftliche Macht zu demonstrieren. Die Mächtigen der Bronzezeit unterhielten ein weitreichendes überregionales Netzwerk, um Handelsgüter und Rohstoffe, aber vermutlich auch Vorstellungen und Ideen auszutauschen. So sind die fein ziselierten Spiralverzierungen auf den Goldfunden von Tufalaˇ u ein Indiz dafür, dass die Häuptlingstümer im Karpatenbecken intensive Kontakte zu den bereits staatlich organisierten Kulturen im griechisch-mykenischen Raum pflegten. Motiv für die Begegnungen zwischen den ungleichen Gesellschaften dürften die reichen Salz- und Erzvorkommen des Karpatenbeckens gewesen sein, die gegen Luxusgüter aus dem Süden eingetauscht wurden.

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  • Titel: Goldaxt von Tufalau
  • Rechte: (c) NHM (Lois Lammerhuber)
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