(Das Kaisergrab im Bamberger Dom im Laufe der Jahrhunderte) Seit seiner
Errichtung wurde das Kaisergrab Tilman Riemenschneiders
viermal innerhalb des Bamberger Doms
verschoben. Ursprünglich war es im
Mittelschiff aufgestellt. Um 1900 stand es in der Mitte des Langhauses.
Erst seit 1971 befindet es sich
am östlichen Ende des Mittelschiffs zwischen den Treppen zum Georgenchor.
Riemenschneider
versah das Hochgrab mit insgesamt fünf Reliefs, die drei Szenen aus der
Heinrichs- und zwei aus der Kunigundenlegende zeigen. Die Schmalseite am Kopf
der Skulpturen Heinrichs und Kunigundes blieb leer. Vermutlich war diese Seite
nicht zu sehen, weil sie mit dem vor dem Georgenchor aufgestellten Kunigundenaltar
verbunden war.
1649 wurden dort zwei Inschriftentafeln aus Bronze angebracht.
Der Jesuit Jean
Baptiste Du Sollier und der Karmelit Joseph à Virgine Maria publizierten um 1720
Abbildungen des Kaisergrabs.
Der Jesuit Du Sollier war Präsident der Gesellschaft der Bollandisten, die
sich zum Ziel setzte, alle bekannten Heiligenlegenden zu veröffentlichen. Das Vorhaben
dauerte 300 Jahre.
Die Illustration des
Nürnberger Kupferstechers Joseph de Montalegre zeigt, dass der Kaiserin
Kunigunde in Bamberg eine ähnliche Verehrung zuteil wurde wie der Jungfrau
Maria.)