Argusianus argus. Auch Arguspfau. Tiergarten Schönbrunn. 1932.
Sein prachtvolles Gefieder macht den Argusfasan zum beliebten, aber anspruchsvollen Ziervogel.
Dieser Hahn aus dem Tiergarten Schönbrunn wurde besonders effektvoll präpariert.
DARWINS DILEMMA
Die äußerst scheuen Argusfasane leben in den Tieflandregenwäldern Ostasiens und zählen mit bis zu zwei Metern Länge zu den größten fasanartigen Vögeln. Auffallend ist der ausgeprägte Unterschied zwischen den Geschlechtern: Während die Hennen unscheinbar braun sind, besitzen die Hähne stark verlängerte Armschwingen mit großen, strahlig angeordneten Augenflecken, die durch Schattierung und Glanzimitate zusätzlich betont sind. Bei der Balz dreht der Hahn die Armschwingen nach oben und stellt seine Schwanzfedern auf, um der Henne zu imponieren.
Mit seinem prächtigen Gefieder sorgte der Argusfasan immer wieder für Aufmerksamkeit – nicht nur bei seinen Hennen. Keinem Geringeren als Charles Darwin bereiteten die Armschwingen um 1870 Kopfzerbrechen, weil sie nicht in seine Evolutionstheorie zu passen schienen. Was, fragte sich Darwin, hat diese überbordende Schönheit im Tierreich zu suchen, wenn sie nicht funktional ist? Schließlich bewirken die verlängerten Armfedern, dass männliche Argusfasane noch schlechter fliegen können als andere Hühnervögel. Angesichts des ausgestellten Hahns in beginnender Balzhaltung lässt sich jedoch nachvollziehen, dass in diesem Fall sexuelle Selektion zum Motor der Evolution wurde.
1871 wurde im Gepäck eines Modeschöpfers eine einzelne Feder entdeckt, die keiner bekannten Fasanart zugeordnet werden konnte; der Forscher John Wood stellte danach eine neue Art des Argusfasans auf, die er als Doppelband-Argusfasan benannte. Obwohl nie wieder eine ähnliche Feder aufgetaucht ist, wird der Doppelband-Argusfasan seither in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion als ausgestorbene Art geführt.